- Marinemalerei
- Marinemalerei,Gattung von Bildern, die See, Meer und Flüsse, Küsten und Häfen darstellen, auch als Marinen oder Seestücke bezeichnet. Die Marinemalerei ist der Landschaftsmalerei verwandt, bei Motiven wie Seeschlachten und Flottenparaden auch der Historienmalerei. Zu einer selbstständigen Gattung entwickelte sie sich in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts in den Niederlanden, wo sie im 17. Jahrhundert ihre Blüte erreichte (H. C. Vroom, J. Porcellis, S. de Vlieger, W. van de Velde, J. van de Cappelle, L. Backhuysen u. a.). Abgesehen von einigen Ausnahmen wie Claude Lorrain, C. J. Vernet und F. Guardi fand sie ihre bedeutendsten Anhänger unter den norden Künstlern. Neue Impulse erhielt sie durch die Freilichtmalerei (J. Constable, W. Turner). Weitere Höhepunkte der Marinemalerei im 19. Jahrhundert bilden die romantischen See- und Küstenbilder C. D. Friedrichs sowie Werke der Impressionisten beziehungsweise Neoimpressionisten (C. Monet, A. Sisley, G. Seurat, P. Signac). Im 20. Jahrhundert finden sich Motive der Marinemalerei z. B. bei R. Dufy, A. Marquet, E. Nolde, O. Kokoschka und L. Feininger.K. J. Müllenmeister: Meer u. Land im Licht des 17. Jh., 3 Bde. (1973-81);Dt. M., hg. v. H. J. Hansen (1977);Maler der See, hg. v. J. Bracker u. a. (1980);M. Russell: Visions of the sea. H. C. Vroom and the origins of Dutch marine painting (Leiden 1983);
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Ma|ri|ne|ma|le|rei, die <o. Pl.>: ↑Malerei (1), in der das Meer, Flüsse, Küsten u. Häfen dargestellt werden.
Universal-Lexikon. 2012.